code.talks commerce 2019 – Treffen der deutschen E-Commerce Szene

Vor Ort erwartet die Besucher während der zweitägigen Konferenz immer ein abwechslungsreiches Programm mit rund 80 nationalen und internationalen Top Speakern, die in zahlreichen Talks und Panel-Diskussionen auf den fünf code.talks commerce Bühnen auftreten.
Auf die Vorträge zum Thema Infrastruktur, Wandel der Unternehmen und AI möchte ich gerne kurz näher eingehen.
Thema Infrastruktur
- Skalierbarkeit
- Monitoring, Testing, Automatisierung
- Micro- und Nanoservices
- Programmierung von Progressive Wep Applications, die im Browser laufen aber für mehr Komfort ermöglichen Features, dass sie sich wie eine installierte App anfühlen
Es bot sich hier ein Überblick über Optionen, die sich durch unterschiedliche Angebote unterscheiden: On-Premise Software zu Implementierung von Shop / Payment / Business-Logik, Full-Stack Software-as-a-Service-Anbieter, die die Infrastruktur und die Software abdecken, sog. Headless-Systeme, die das Backend als API bereitstellen und eine separate Umsetzung des Frontends oder Touch-Point erfordern.
Die Evolution dieser Systeme, wie jeder Ansatz ein Kind seiner Zeit, und welche Chancen sich hinter den unterschiedlichen Ansätzen verbergen, war in dem Vortrag von Ulrike Müller: „On-premise, Cloud, Headless – A comparison of different e-commerce systems.“ gut nachvollziehbar.
Dass es keinen Königsweg gibt und für unterschiedliche Kunden die richtige Lösung anders aussieht wurde im Panel: „MVP, Innovation, Customer centricity, Disruption, Agility… bullshitbingo vs. reality check“ noch einmal klar.
Als Fazit lässt sich sagen, alleine durch die Wahl der Infrastruktur wird man nicht den Unterschied machen können. Verfügbarkeit, leichte Bedienbarkeit sowie Skalierbarkeit sind notwendige Bedingungen um am Markt präsent zu sein.
E-Commerce Unternehmen können sich eher durch die Art der Dienstleistung und der Interaktion mit den Kunden differenzieren. Wichtig dabei ist: Technisch muss das gewählte Produkt oder die Lösung es dem Unternehmen ermöglichen, auf der Ebene zu innovieren.
Thema Wandel der Unternehmen
- Wandel vom stationären Handel zu einem Tec-Unternehmen wie Media-Markt-Saturn
- Re-Organisation eines größeren Teams, das zum Teil schon länger besteht, um Innovation und Agilität zu fördern, wie bei idealo
- Oder wie organisatorische Aspekte und technische Skalierbarkeit zusammenhängen, wenn sich ein Start-Up wie About You GmbH in ein Unicorn verwandeln muss
Thema AI
Google und Amazon haben ihre AI-Toolboxen as a Service vorgestellt. Mit deren standardisierten Angeboten lässt sich Bilderkennung und Textanalyse leicht einsetzen oder ein Sprach-Interface für die eigene Dienstleistung realisieren.
Warum sich viele Unternehmen trotz dieser Angebote schwertun AI-Projekte zu implementieren, wurde in dem Vortrag „Debugging AI“ von Dr. Christian Betz von data42 nachvollziehbar. AI, heutzutage auf Maschinelles Lernen reduziert, wird nicht isoliert eingesetzt sondern in die Unternehmensprozesse eingebettet. Dadurch dass die für Bewältigung einer Aufgabe gelernten mathematischen Modelle anhand komplexer Daten trainiert werden, können potenzielle Fehler mehrere Dimensionen betreffen. Zudem sind diese Modelle nicht stationär (müssen mit der Zeit angepasst werden) und anfällig für Noisy data. Um AI in einem industriellen Prozess trotzdem zuverlässig einbinden zu können, sind weitere Maßnahmen notwendig, wie z.B. ein umfangreiches Qualitätsmanagement der Daten oder ein Sicherheitsnetz um die AI-Anwendung herum, das im Fehlerfall eingreift. AI einzusetzen ist demnach nur vertretbar, wenn Fehler tolerierbar sind oder das Ziel ist, Strukturen in Daten zu finden und dadurch Wissen zu generieren. Diese Schlussfolgerung dürfte die sehr hohen Erwartungen an AI manch einer dämpfen.
Eine praktische Anwendung von AI hat Ralf Hünermann von odoscope vorgestellt, um im Shop Produktlisten und Suchergebnisse dynamisch an die Situation anzupassen, in der der Besuch eines potenziellen Kunden stattfindet (Besuch am Sonntagnachmittag über Tablet vom Sofa aus vs. Besuch am Montagabend vom Rechner).
Fazit

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